Diplomstudien

In den 100 Jahren von der Gründung der Fachschulen / Fakultäten 1865 bis 1965 gab es folgende Änderungen im Fakultäts-Studienangebot:
  • 1865 Einführung der Studien des Ingenieurwesens, des Maschinenbaus und der Technischen Chemie
  • ab 1866 für kurze Zeit (bis 1871) Einrichtung eines Vorbereitungskurses für das Studium des Berg- und Hüttenwesens
  • ab 1890 Trennung des „Ingenieurstudiums“ in ein Bauingenieur- und ein Architekturstudium
  • ab 1923 Meisterschule für Architektur (vertiefte Ausbildung nach einem Architektur-Studium)
  • ab 1928 Einführung des Studiums Vermessungswesen (zwischen 1940 und 1945 nochmals kurz aufgelöst, zuvor war bereits seit 1896 ein viersemestriger „Kurs zur Heranbildung von Vermessungs-Geometern“ eingerichtet)
  • zwischen 1940 und 1950 Differenzierung des Studiums an der Maschinenbau-Fakultät in die Studien Maschinenbau, Elektrotechnik und Verfahrenstechnik (letzteres zunächst unter den Namen „Zellulose- und Papiertechnik“, „Zellstoff- und Papiertechnik“, „Papier- und Zellstofftechnik“ sowie „Verfahrenstechnik – Papiertechnik“, ab1967 endgültig „Verfahrenstechnik“)
  • ab 1947 Einführung des Studiums „Wirtschaftsingenieurwesen“ für Maschinenbauer und Bauingenieure (1961 getrennt in zwei Studien Wirtschaftsingenieurwesen-Bauwesen und Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau)
  • ab ca. 1960 Einführung des Vollstudiums „Technische Physik“
In den 40 Jahren zwischen 1960 und 2000 erfolgte eine weitreichende Spezialisierung innerhalb der einzelnen bestehenden Fakultäts-(Diplom-)Studien. Diese Zeit war geprägt vom Versuch, die immer neuen Unterrichtserfordernisse aufgrund des rasanten technischen Fortschritts mit dem Anspruch einer noch generalistischen Sicht auf die großen technischen Disziplinen, wie sie seit Mitte des 19. Jahrhunderts bestanden, zu kombinieren. Entsprechend dieser übergeordneten Zielsetzung folgte auf einen weitgehend grundlagen-orientierten ersten Studienabschnitt eine immer größere Differenzierung der möglichen Studienschwerpunkte im zweiten Studienabschnitt. Vorreiter dieser Entwicklung war die Elektrotechnik, die bis zur Entstehung der Informatik universellste technische Fachdisziplin. Bereits ab dem Studienjahr 1959/60 konnten die Studierenden hier in den letzten Semestern zwischen drei „Wahlplänen“ wählen.

Zur Erleichterung der Administration wurden ab 1972 österreichweit vereinheitlichte Kennzahlen für die einzelnen Studien eingeführt. Ab 1980 waren auch die Kennungen für die Studienschwerpunkte („nähere Bezeichnung der gewählten Studienrichtung“) vereinheitlicht. Für die insgesamt 13 Diplomstudien existierten im Lauf der Jahre folgende gesondert studierbare Studienvertiefungen mit eigenen Kennzahlen.

Die letzte Innovation im Bereich der österreichischen Diplomstudien war die Änderung der inneren Gliederung dieser Studien von zwei auf drei Studienabschnitte ab 1997. Sie wurde schon nach kurzer Zeit von der Einführung des Bachelor-Master-Systems überrollt, also der Deutung der früheren Studienabschnitte als zwei getrennte, hintereinander zu absolvierende Studien.

Liste der Diplomstudien mit ihren inneren Spezialisierungen und Kennzahlen

Architektur (erste Abschlüsse 1895/96; Kennzahl ab 1972 „F60“, dann ab 1980 „600“):
  • Allgemeine Architektur (1974 bis 1980 als Wahlfachgruppe 1)
  • Design betontes Hauptstudium (1972 bis 1980 als 030)
  • Innenraumgestaltung (1974 bis 1980 als Wahlfachgruppe 4)
  • Konstruktion (1974 bis 1980 als Wahlfachgruppe 2)
  • Konstruktiv betontes Hauptstudium (1972 bis 1980 als 010)
  • Normales Hauptstudium (1972 bis 1980 als 000)
  • Städtebau (1974 bis 1980 als Wahlfachgruppe 3)
  • Urbanistisch betontes Hauptstudium (1972 bis 1980 als 020)
Bauingenieurwesen (studierbar ab 1865; Kennzahl ab 1972 „F61“, dann ab 1980 „610“):
  • Baubetrieb und Bauwirtschaft (1972 bis 1980 als Gruppe 070, 1980 bis 1993 als Studienzweig / Wahlfachgruppe 615, 1993 bis 1997 als Studienzweig 615)
  • Geotechnik und Wasserbau (1993 bis 2004 als Studienzweig 619)
  • Grundbau und Wasserbau (1972 bis 1980 als Gruppe 060)
  • Grundbau, Wasserwirtschaft und Wasserbau (1980 bis 1993 als Studienzweig / Wahlfachgruppe 614, 1993 bis 1997 als Wahlfachgruppe 614)
  • Infrastruktur und Umwelt (1993 bis 2004 als Studienzweig 618)
  • Konstruktiver Ingenieurbau (1972 bis 1980 als Gruppe 040, 1980 bis 1993 als Studienzweig / Wahlfachgruppe 611, 1993 bis 2004 als Studienzweig 611)
  • Verkehrswesen (1972 bis 1980 als Gruppe 050)
  • Verkehrswesen und Verkehrswirtschaft (1980 bis 1997 als Studienzweig / Wahlfachgruppe 612)
Elektrotechnik (erste Abschlüsse 1949; Kennzahl ab 1972 „F71“, dann ab 1980 „710“):
  • Bau und Betrieb elektrischer Anlagen und Netzregelung (1959 bis 1967 als Wahlplan „A“, 1967 bis 1972 als Wahlplan „I“)
  • Biomedizinische Technik (2001 bis 2013 als Studienzweig 717)
  • Elektrische Anlagen (1972 bis 1980 als Wahlplan 290, 1980 bis 1997 als Wahlfachgruppe 714)
  • Elektrische Energietechnik (1992 bis 2007 als Studienzweig 711)
  • Elektrische Maschinen (1972 bis 1980 als Wahlplan 300, 1980 bis 1997 als Wahlfachgruppe 715)
  • Elektro- und Biomedizinische Technik (1992 bis 2007 als Studienzweig 757)
  • Elektromaschinenbau, elektrische Antriebe und Antriebsregelung (1959 bis 1967 als Wahlplan „D“, 1967 bis 1972 als Wahlplan „II“)
  • Elektromedizin (1968 bis 1980 als Wahlplan 320, 1980 bis 1997 als Wahlfachgruppe 717)
  • Elektronik und Nachrichtentechnik (1972 bis 1980 als Wahlplan 310, 1980 bis 1997 als Wahlplan 716, 1992 bis 2007 als Studienzweig 755)
  • Elektrotechnik-Toningenieur (1992 bis 2007 als Studienzweig 758)
  • Energietechnik (2001 bis 2013 als Studienzweig 711)
  • Grundlagenforschung (1969 bis 1980 als Wahlplan 330, 1980 bis 1997 als Wahlfachgruppe 718)
  • Informationstechnik (2001 bis 2013 als Studienzweig 716)
  • Nachrichtentechnik und Elektronik (1964 bis 1967 als Wahlplan „E“, 1967 bis 1972 als Wahlplan „III“)
  • Prozessautomatisierungstechnik (2001 bis 2013 als Studienzweig 719)
  • Prozesstechnik (1992 bis 2007 als Studienzweig 756)
  • Regelungstechnik und Prozessautomatisierung (1985 bis 1997 als Wahlfachgruppe 719)
Elektrotechnik-Toningenieur (erste Abschlüsse 2002/03; davor Studienzweig des Diplomstudiums Elektrotechnik; Kennzahl ab 2002 „750“) Maschinenbau (studierbar ab 1865; Kennzahl ab 1972 „F70“, dann ab 1980 „700“):
  • Dampf- und Wärmetechnik (1969 bis 1980 als Wahlplan 260, 1980 bis 1997 als Wahlfachgruppe 707)
  • Energie- und Umwelttechnik (1999 bis 2014 als Studienzweig 707)
  • Mechatronik im Maschinenbau (1999 bis 2014 als Studienzweig 703)
  • Production Science and Management (2004 bis 2014 als Studienzweig 738)
  • Produktionstechnik (1999 bis 2014 als Studienzweig 702)
  • Strömungsmaschinen (1969 bis 1980 als Wahlplan 280, 1980 bis 1997 als Wahlfachgruppe 709)
  • Verbrennungskraftmaschinen und Fahrzeugbau (1969 bis 1980 als Wahlplan 270, 1980 bis 1997 als Wahlfachgruppe 708)
  • Verkehrstechnik (1999 bis 2014 als Studienzweig 704)
  • Werkzeugmaschinen und Fördertechnik (1969 bis 1980 als Wahlplan 250, 1980 bis 1997 als Wahlfachgruppe 706)
Technische Chemie (studierbar ab 1865; Kennzahl ab 1972 „F80“, dann ab 1980 „800“):
  • Allgemeine Technische Chemie (1993 bis 2012 als Studienzweig 806)
  • Biochemie und Lebensmittelchemie (1972 bis 1980 als Studienzweig 570, 1980 bis 1997 als Studienzweig 803)
  • Biotechnologie, Bio-, Lebensmittelchemie (1993 bis 2012 als Studienzweig 809)
  • Chemieingenieurwesen (1972 bis 1980 als Studienzweig 560, 1980 bis 2012 als Studienzweig 804)
Technische Mathematik (erste Abschlüsse 1972; Kennzahl ab 1972 „F86“, dann ab 1980 „860“):
  • Informations- und Datenverarbeitung (1972 bis 1980 als Studienzweig 810, 1980 bis 1997 als Studienzweig 863)
  • Informationsverarbeitung (1992 bis 2012 als Studienzweig 872)
  • Mathematik – naturwissenschaftliche Richtung (1980 bis 1997 als Studienzweig 861)
  • Naturwissenschaften (1972 bis 1980 als Studienzweig 790)
  • Operations Research, Statistik, Finanz- und Versicherungsmathematik (2001 bis 2012 als Studienzweig 867)
  • Technomathematik (1992 bis 2012 als Studienzweig 865)
  • Wirtschafts- und Planungsmathematik (1972 bis 1974 als Studienzweig 800, 1987 bis 1997 als Studienzweig 862)
  • Wirtschaftsmathematik, Operations Research und Statistik (1992 bis 2006 als Studienzweig 867)
Technische Physik (erste Abschlüsse 1964; Kennzahl ab 1972 „F81“, dann ab 1980 „810“):
  • Experimentelle Fächer (1972 bis 1980 als Schwerpunkt 590)
  • Theoretische Fächer (1972 bis 1980 als Schwerpunkt 600)
Telematik (erste Abschlüsse 1990; Kennzahl ab 1985 „Verfahrenstechnik (erste Abschlüsse 1948, zunächst unter den Namen „Zellulose- und Papiertechnik“, „Zellstoff- und Papiertechnik“, „Papier- und Zellstofftechnik“ sowie „Verfahrenstechnik – Papiertechnik“, ab1967 endgültig „Verfahrenstechnik“; Kennzahl ab 1972 „F73“, dann ab 1980 „730“):
  • Anlagentechnik (1991 bis 2012 als Studienzweig 733)
  • Chemieanlagenbau (1967 bis 1980 als Gruppe 380, 1980 bis 1996 als Wahlfachgruppe 731)
  • Papier- und Zellstofftechnik (1967 bis 1980 als Gruppe 390, 1980 bis 1991 als Wahlfachgruppe 732, 1991 bis 2012 als Studienzweig 732)
Vermessungswesen (erste Abschlüsse 1928, unterbrochen zwischen 1941 und 1945; Kennzahl ab 1972 „F82“, dann ab 1980 „660“):
  • Erdmessung und Geophysik (1972 bis 1980 als Wahlfachgruppe 650, 1980 bis 1997 als Wahlfachgruppe 663)
  • Landesvermessung und Ingenieurgeodäsie (1972 bis 1980 als Wahlfachgruppe 630, 1980 bis 1997 als Wahlfachgruppe 661)
  • Photogrammetrie und Kartographie (1972 bis 1980 als Wahlfachgruppe 640, 1980 bis 1997 als Wahlfachgruppe 662)
Wirtschaftsingenieurwesen-Bauwesen (erste Abschlüsse 1961, davor ab 1949 unter dem Namen „Wirtschaftsingenieurwesen“; Kennzahl ab 1972 „F62“, dann ab 1980 „620“):
  • Baubetrieb und Bauwirtschaft (1972 bis 1980 Vertiefungsfach 080)
  • Wirtschaftswissenschaften (1972 bis 1980 Vertiefungsfach 090)
Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau (erste Abschlüsse 1962, davor ab 1949 unter dem Namen „Wirtschaftsingenieurwesen“; ab 1972 „F74“, dann ab 1980 „740“):
  • Dampf- und Reaktortechnik (1972 bis 1980 als Wahlfachgruppe 430)
  • Dampf- und Wärmetechnik (1990 bis 1997 als Wahlfachgruppe 742)
  • Dampfkesselbau (1980 bis 1990 als Wahlfachgruppe 742)
  • Energietechnik (1992 bis 2004 als Studienzweig 749)
  • Energie- und Umwelttechnik (1999 bis 2014 als Studienzweig 749)
  • Fördertechnik (1972 bis 1980 als Wahlfachgruppe 420, 1980 bis 1990 als Wahlfachgruppe 741)
  • Kolbenmaschinen (1972 bis 1980 als Wahlfachgruppe 440, 1980 bis 1990 als Wahlfachgruppe 743)
  • Mechatronik im Maschinenbau (1999 bis 2014 als Studienzweig 746)
  • Mikroprozessoren und technische Datenverarbeitung (1985 bis 1992 als Wahlfachgruppe 746, 1992 bis 2004 als Studienzweig 746)
  • Production Science and Management (2004 bis 2014 als Studienzweig 739)
  • Produktionstechnik (1992 bis 2014 als Studienzweig 747)
  • Strömungsmaschinen (1972 bis 1980 als Wahlfachgruppe 450, 1980 bis 1997 als Wahlfachgruppe 744)
  • Verbrennungskraftmaschinen und Fahrzeugbau (1990 bis 1997 als Wahlfachgruppe 743)
  • Verfahrenstechnik (1972 bis 1980 als Wahlfachgruppe 460, 1980 bis 1992 als Wahlfachgruppe 745, 1992 bis 2004 als Studienzweig 745)
  • Verfahrenstechnik im Maschinenbau (1999 bis 2014 als Studienzweig 745)
  • Verkehrstechnik (1992 bis 2014 als Studienzweig 748)
  • Werkzeugmaschinen und Fördertechnik (1990 bis 1997 als Wahlfachgruppe 741)