Internationalität

Zur internationalen Anerkennung von Studienabschlüssen gab es lange Zeit nur die Möglichkeit der individuellen Anerkennung von Prüfungsleistungen („Nostrifizierung“). Später entwickelten sich in Europa auf staatlicher Ebene bilaterale Vereinbarungen über eine generelle wechselseitige Anerkennung mit einzelnen Ländern. In weiterer Folge entstand für Europa ab ca. 2000 mit dem European Credit Transfer System (ECTS) ein einheitliches generelles Punktesystem zur Bewertung von Studienleistungen an Universitäten. Die „Semesterwochenstunde“ wurde damit als Basiseinheit des Studienaufwandes durch „ECTS Credit Points“ ersetzt, die wiederum auf einem durchschnittlichen Arbeitszeitaufwand in Stunden beruhen. (Größenordnung: Ein 5-jähriges Diplomstudium hatte zuletzt nach einer generellen etwa 10%igen Kürzung Anfang der 1990er Jahre rund 220 Semesterwochenstunden, dies entspricht 300 Credit Points.) Ergänzend wurde mit dem Diploma Supplement eine detaillierte textliche Beschreibung des abgeschlossenen Studiums als über das Abschlusszeugnis hinaus gehende Information über die erbrachten Studienleistungen eingeführt.

Eine standardisierte Anerkennung von Studienleistungen an der TU Graz außerhalb Europas bestand erstmals 2002 in Form der Anerkennung von Teilen des Maschinenbau-Diplomstudiums für den Erwerbs eines kanadischen „Bachelor of Engineering“. Dieser kanadische Titel ist wiederum in nahezu allen englischsprachigen Ländern „automatisch“ anerkannt.

Eine völlig andere Art der „informellen“ Anerkennung und Wertschätzung war und ist in den Heimatländern bestimmter ausländischer Absolventinnen und Absolventen üblich, indem sie ihre Namensschilder, Briefköpfe, Visitenkarten etc. mit dem Titel „Dipl.-Ing. TH Graz“ versehen, also mit Stolz ihren Titel immer mit dem Ort, an dem sie ihn erworben haben, verbinden.